Energie und Klimaschutz
Klimaschutzstrategie Aarau 2020: Strategie der Stadt Aarau zum Klimaschutz
Im November 2019 hat der Stadtrat die Überarbeitung der städtischen Energie- und Klimaziele und die Revision des Aktionsplans zur Umsetzung der Energie- und Klimapolitik beschlossen. Daraufhin wurde in einem partizipativen Prozess mit verschiedenen VertreterInnen (Verwaltung, Politik, Kanton, Energieversorger, Klimajugend) die Klimastrategie 2020 erarbeitet.
Klimaschutzstrategie Aarau 2020: Strategie der Stadt Aarau zum Klimaschutz
Falzflyer Klimaschutzstrategie Aarau 2020 [pdf, 1.3 MB]
Poetryslam von Dominik Muheim zur Klimaschutzstrategie Aarau 2020 [mp4, 35.6 MB]
Nachhaltige Stadtentwicklung, Label Weitsicht
Die Klimakrise und die absehbare Verknappung der Ressourcen sind die grossen Herausforderungen unserer Zeit und verlangen nachhaltiges Denken und Handeln. Nachhaltiges Handeln bedeutet, sowohl ökonomische, ökologische als auch soziale Aspekte zu berücksichtigen. Die Stadt Aarau nimmt diese Verantwortung wahr und engagiert sich seit vielen Jahren aktiv für Nachhaltigkeit.
Um ihr Engagement in den Bereichen Ökologie, Klima und Mobilität zu unterstreichen startete die Stadt Aarau die Kampagne «Nachhaltige Stadtentwicklung» unter dem Label Weitsicht. Die Kampagne soll die Aarauerinnen und Aarauer für die Themen Klima, Mobilität und Ökologie sensibilisieren. Die Bevölkerung soll dazu motiviert werden, einen freiwilligen Beitrag zur Erreichung der städtischen Ziele zu leisten. Die Kommunikationskampagne zum Thema «nachhaltige Stadtentwicklung» soll in den nachsten fünf Jahren (seit Mai 2021 bis Ende 2025) verschiedene Zielgruppen sensibilisieren, informieren und zu nachhaltigerem Handeln anregen. Die Stadt soll lebenswert bleiben - für uns und die folgenden Generationen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Energiestadt Gold Aarau
Die Stadt Aarau erreicht zum zweiten Mal in Folge das Energiestadt Gold Label. Die 80.9 %-Re-Zertifizierungspunkte bestätigen, dass sich Aarau energie- und klimapolitisch auf dem richtigen Weg befindet.
Seit dem Jahr 2005 trägt Aarau das Label Energiestadt, seit 2017 das Energiestadtlabel Gold. Diese Zertifizierung muss alle vier Jahre erneut bestätigt werden. Die Überprüfung erfolgt anhand eines standardisierten Massnahmenkatalogs. Für die höchste Auszeichnung, Energiestadt Gold, benötigt eine Gemeinde einen Erfüllungsgrad von mindestens 75 %. Das Label Energiestadt Gold ist die höchste Auszeichnung für Städte und Gemeinden, die sich kontinuierlich für eine effiziente Nutzung von Energie, erneuerbaren Energien und Klimaschutz engagieren und besonders hohe Anforderungen erfüllen.
Weiterführende Links:
www.energiestadt.ch
www.european-energy-award.org
Energieberatung
Sie möchten Sich zum Thema Energie beraten lassen? Dazu können Sie die Energieberatung von Eniwa in Anspruch nehmen Internetseite Energieberatung Eniwa (062 835 00 70) oder die kantonale Energieberatung kontaktieren Internetseite Energieberatung Kanton Aargau (062 835 45 35). Die Stadtverwaltung Aarau bietet keine eigene Energieberatung an.
Klima- und Energie-Charta
Die Stadt Aarau bekennt sich mit der Unterzeichnung der Klima- und Energie-Charta zu einer nachhaltigen Klima- und Energiepolitik. Die Charta definiert die wichtigsten klimapolitischen Ziele, beschreibt notwendige Handlungsleitsätze und zeigt mögliche Massnahmen auf.
Weitere Informationen finden Sie in der Klima- und Energie-Charta: Klima- und Energie-Charta 2020 [pdf, 2.5 MB]
Klimapreis 2022: der klimaangepasste Garten
Den Klimapreis 2022 der Stadt Aarau gewinnen Verena Dübendorfer und Roland Delz für den klimaangepassten Garten. Die Verleihung fand im Rahmen der Feier zur Verabschiedung der städtischen Klimaanpassungsstrategie am Samstag, 29. Oktober 2022, im Stadtteil Rohr statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Klimapreis 2021
Um die Wichtigkeit und die Bedeutung der Bäume für das Stadtklima zu unterstreichen, geht der Klimapreis 2021 an den schönsten Baum in Aarau. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Die Blutbuche im Garten des Chinderhuus wurde als Gewinner-Baum ausgewählt.
Die Wettbewerbs-Jury, bestehend aus Max Jaggi, Leiter Stadtgrün, Roger Wirz, Stadtförster, Michael Rabe, Fachspezialist Freiraumplanung und Lisa Kaufmann, Projektleiterin Umwelt, hat aus 12 Wettbewerbs-Einsendungen, die Blutbuche im Garten des Chinderhuus an der Konradstrasse, zur Gewinnerin des Klimapreises 2021 erkoren.
Zwei ineinander verwachsene Bäume zeichnen die etwa 170 Jahre alte Blutbuche aus. Sie hebt sich durch ihre Wuchsform und Wurzeln ab. Der rund 25 Meter grosse Baum weist einen Stammumfang von 5,38 Meter auf. Der Baum ist Nahrungsquelle und Lebensraum für heimische Vögel, die im dichten Geäst und Laub der Buche nisten. Eichhörnchen, Mäuse, Insekten oder die Larven von Insekten ernähren sich von den herabfallenden oder noch hängenden Bucheckern.
Die Jahreszeiten werden durch die Blutbuche besonders intensiv wahrgenommen. Sie bietet den Kindern des Chinderhuus im Sommer Schatten und Kühle, im Herbst viel Laub zum Spielen und Früchte zum Basteln. Die Jahreszeiten werden dank der Blutbuche besonders intensiv wahrgenommen. Mit ihren mächtigen Wurzeln ist die Blutbuche Sinnbild für Schutz und Raum für die Entwicklung der Kinder, die grossen und kleinen Äste stehen für all die Verbindungen, Vernetzungen und Verknüpfungen, welche hier unter ganz vielen Kindern entstanden sind und noch entstehen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Klimapreis 2020
Im Rahmen des Klimapreis 2020 wurde unter den vom städtischen Förderprogramm (Link Förderprogramm) unterstützen energetischen Sanierungen ein vorbildliches Projekt ausgewählt.
Die schlichte Gartenstadt-Architektur mit zeittypischen architektonischen Elementen und stimmigen Proportionen ist trotz «dickem Mantel» erhalten geblieben. Prägende Details, wie z.B. die Fenstergewände, sind sorgfältig nachgebildet und die Indach-Solaranlage vollflächig in die verspielte Dachform integriert. Der Materialausdruck der «Solarziegel» ist zwar ein ganz anderer als derjenige von Tonziegeln, die einheitliche Eindeckung des ganzen Daches ist aber entscheidend für den positiven Gesamteindruck eines respektvollen Umgangs mit dem Bestand.
Neben der eindrücklichen Reduktion der Betriebsenergie konnte mit dem Erhalt eines grossen Anteils der Bausubstanz nicht nur viel graue Energie bewahrt werden – durch die sorgfältige aber angemessene architektonische Transformation bleibt auch ein Stück Baukultur erhalten.
Eigentümer
Philippe Kühni
Adresse
Barbaraweg 1, 5000 Aarau
Baujahr
1928
Gebäudetyp
Einfamilienhaus
Grobbeschreibung Projekt
Das Einfamilienhaus am Barbaraweg 1 in Aarau wurde innerhalb von 4 Jahren zu einem energetisch vorbildlichen Gebäude saniert. Die alte Gasheizung wurde durch eine Erdsonde-Wärmpumpe ersetz und eine integrierte PV Anlage wurde montiert. Die Gebäudehülle (Keller, Dach, Aussenwände) wurde saniert und die Fenster ersetzt. Alte und ineffiziente Haushaltsgeräte wurden ausgetauscht. Bei der Sanierung wurde darauf geachtet, dass die architektonischen Besonderheiten des Gebäudes erhalten bleiben.
Finanzierung
Das Investitionsvolumen für die Sanierungen betrug circa 500'000 Franken. Fördergelder (Stadt Aarau, Kanton Aargau und Bund) in Höhe von 58'000 Franken (Gebäudeprogramm, Einmalvergütung und städtisches Förderprogramm) haben einen Teil der Investitionen gedeckt. Die Finanzierung erfolgte mithilfe einer Green Hypothek der Aargauischen Kantonalbank.
Partner
GEAK Plus: Energieberatung Eniwa
Erdsonde: Hans Barmettler + Co. AG, Moosleerau
PV Anlage: Helion Solar, Zuchwil
Dachsanierung und Spenglerarbeiten: Aschwanden AG, Aarau
Gebäudehülle: Gipser Steiner AG, Rupperswil
Architekt: BW Innenarchitektur AG, Schöftland
Chronologische Beschreibung der Sanierung
Motivation für die Sanierung
Die Motivation für die Sanierung war zum einem der Wunsch nach einem grösseren Wohnkomfort. Im Winter waren die Aussenwände sehr kalt, dies war auch in Bezug auf die Schimmelbildung problematisch. Durch die fehlende Dachisolierung war immer ein leichter Luftzug im Haus spürbar. Eine weitere Motivation war ein Beitrag zum Klimaschutz. Das Haus brauchte alleine für die Heizung gegen 80'000 kWh Gas. Deshalb wurde auch als erstes die Gasheizung durch eine Erdsonden-Wärmepumpe ersetzt. Obwohl der Wärmebedarf weiterhin gross war, wurde die Wärme nun umweltfreundlich gewonnen. Auch der Wert des Hauses sollte erhalten bzw. gesteigert werden und die Nebenkosten reduziert werden. Von ehemals 80'000 kWh Gasverbrauch mit jährlich rund 8'000 Franken Kosten, betragen die Nebenkosten inklusive Strom für alles andere noch ein paar hundert Franken pro Jahr.
Herausforderung
Aus Sicht des Eigentümers war die Finanzierung die grösste Herausforderung. Auch wenn die Investitionen werterhaltend oder sogar wertsteigernd sind und die Nebenkosten ganz erheblich reduziert werden, müssen die Tragbarkeitskriterien der Bank erfüllt werden. Mit dem Green Bond der AKB wurde die Finanzierung möglich. Ein weiteres Problem war, dass nur wenige geeignete Unternehmen gefunden wurden, die so komplexe Sanierungen überhaupt durchführen können. Dies wurde gelöst, indem der Eigentümer selbst viel Zeit investiert hat, sich mit verschiedenen Umsetzungslösungen auseinanderzusetzen und diese mit dem Architekten und mit den Unternehmern diskutiert wurden.
Persönliche Erfahrungen und Empfehlungen von Herrn Kühni für zukünftige Bauherrschaften:
"Wenn die finanziellen Möglichkeiten beständen hätten, um die Sanierung in einem Schritt zu machen, wäre die Sanierung kostengünstiger gewesen. Beispielsweise hätte die Wärmepumpe direkt kleiner dimensioniert werden können. Die Investitionen für solch eine Sanierung sind ziemlich hoch. Auch wenn es sich über die Jahre lohnt. Entsprechend sollte man sich früh mit der Finanzierung auseinandersetzen und das Gespräch mit der Bank suchen. Viele Banken haben mittlerweile besondere Produkte für die Finanzierung von energetischen/ökologischen Sanierungen im Angebot. Bei der Planung ist es ebenfalls empfehlenswert, sich Hilfe beizuziehen. Sei es mit einem GEAKplus, der eine gute Übersicht gibt, oder auch später mit einem Architekten und erfahrenen Unternehmern."
Haus Original 2016 [jpg, 2.9 MB]
Haus nach Sanierung [jpg, 2.2 MB]
Barbaraweg 1 Aarau, Gebäudeschnitt [pdf, 27 KB]
Barbaraweg 1 Aarau, Ansicht Süd [pdf, 29 KB]
Klimabilanz
Am 11. März 2012 haben die Aarauer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit einem Ja-Anteil von fast 60 Prozent den Gegenvorschlag zur Initiative «Energiestadt Aarau konkret!» (ESAK) gutgeheissen und mit der Aufnahme eines Nachhaltigkeitsartikels in die Gemeindeordnung (§§10 ff. GO), Politik und Verwaltung für die Ziele der 2000-Watt- und 1-Tonne-CO2-Gesellschaft verpflichtet.
Gemeindeordnung Aarau [pdf, 215 KB]
Klimabilanz 2020 [pdf, 210 KB]
Kommunaler Energieplan
Mit dem am 15. Februar 2021 verabschiedeten kommunalen Energieplan verfügt Aarau über ein modernes Planungsinstrument für eine effiziente und zukunftsgerichtete Wärmeversorgung. Im kommunalen Energieplan werden die Grundsätze der städtischen Energie- und Klimapolitik für den Bereich der Wärmeversorgung konkretisiert, räumlich umgesetzt und behördenverbindlich festgelegt. Damit sind die wesentlichen Voraussetzungen geschaffen, um örtlich vorhandene Ab- und Umweltwärme vermehrt zu nutzen und den Anteil fossiler Brennstoffe sowie die daraus resultierenden Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die Informationen zu den einzelnen Verbund- und Eignungsgebieten sind ebenfalls über das städtische Gis (GIS Stadt Aarau ) abrufbar.
Wärmestrategie 2050 der Stadt Aarau und Eniwa
Die von der Stadt Aarau und Eniwa gemeinsam erarbeitete Wärmestrategie schafft die Grundlagen für den Gebäudebereich für das Erreichen des Ziels Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050, welches in der städtischen Klimaschutzstrategie verankert ist.
Die Wärmestrategie ist Basis einer rollenden Planung für die erneuerbare Wärmeversorgung der Stadt Aarau in den kommenden Jahrzehnten. Heute beheizen noch über 2'600 Erdöl- und Erdgasfeuerungen Gebäude in Aarau. Die Wärmestrategie zeigt auf, wie die Versorgungsstruktur in Zukunft aussehen muss, damit diese Wärme klimaneutral erzeugt wird.
In zwei weiteren, separaten Modulen wurden die Zielnetzplanungen für den Ausbau des Fernwärmenetzes und die Struktur des zukünftigen Gasnetzes erarbeitet. Dabei wurden technische und wirtschaftliche Kriterien ebenso berücksichtigt wie der kommunale Energieplan und das städtische Netto-Null-Ziel. Beide Netzplanungen werden fortan alle zwei Jahre überprüft und alle vier Jahre auf der Basis des zu diesem Zeitpunkt aktuellen Bedarfs aktualisiert, wobei insbesondere auch die technologischen Entwicklungen berücksichtigt werden.
Die Wärmestrategie leistet einen wichtigen Beitrag zur erneuerbaren Wärmeversorgung Aaraus und zur Reduktion der Treibhausgasemissionen. Nach heutigem Stand und auf der Basis der heutigen Energiequellen und Gebäudeeffizienz wird das Netto-Null-Ziel bis 2050 jedoch nicht vollständig erreicht. Die aktuelle Ziellücke zeigt, dass auf dem Weg zu Netto-Null noch einige Herausforderungen zu meistern sind und technologischer Fortschritt nötig ist. Durch die stetige Aktualisierung der Netzplanungen können die Fortschritte antizipiert werden oder weitergehende Massnahmen zur Erreichung des Netto-Null-Ziels geprüft werden. Im Rahmen des Energiestadtprozesses und der Re-Zertifizierung wird jeweils auch der Umsetzungsstand der Wärmestrategie überprüft.
Die entwickelte Wärmestrategie berücksichtigt sowohl die klimapolitischen und strategischen Zielsetzungen der Stadt Aarau als auch eine technische Realisierbarkeit und einen nach betriebswirtschaftlichen Kennwerten nachhaltigen Ausbau der Fernwärme durch Eniwa.
Die Energieportale im Überblick
Das Energieportal der Stadt Aarau zeigt auf, an welcher Adresse zu welchem Zeitpunkt der Anschluss an das Fernwärmenetz möglich ist. Zusätzlich erhalten Sie Informationen über alternative erneuerbare Heizsysteme auch ausserhalb des Fernwärmenetzes, über das Potenzial der Nutzung von Solarenergie (Strom und Wärme) und zu Objekten, die denkmalgeschützt sind. www.aarau.ch/energieportal
Das Eniwa Energieportal zeigt im gesamten Versorgungsgebiet auf, wo und in welchem Zeitrahmen ein Anschluss ans Fernwärmenetz möglich ist, darüber hinaus erhalten Sie wichtige Informationen zum Solarpotenzial Ihrer Liegenschaft, zum Glasfaseranschluss (FTTH) und weiteren Interessanten Themen wie die E-Mobilität. www.eniwa.ch/energieportal
Hier gelangen Sie zur Broschüre Wärmestrategie 2050, Netzplanung für die Stadt Aarau Broschüre Wärmestrategie. Die Broschüre gibt einen Überblick über die Erarbeitung und die Inhalte der Wärmestrategie.
Medienmitteilung vom 28. Februar 2023: Die Wärmestrategie der Stadt Aarau und Eniwa als wichtiges Element zur Erreichung der Klimaziele
Publikationsbericht Wärmestrategie 2050 (RZVN Wehr GmbH im Auftrag der Stadt Aarau und der Eniwa)