Klimapreis
Der Aarauer Klimapreis wird jährlich vergeben. Mit dem Klimapreis will der Stadtrat für Themen Ökologie, Energie, Klima, Konsum sensibilisieren und ins Bewusstsein der Aarauerinnen und Aarauer rücken. Ziel des Preises ist es, eine speziell innovative Leistung, ein umfangreiches Projekt zu würdigen, ein ausserordentliches Engagement im Bereich Nachhaltigkeit zu loben oder einen Wettbewerb mit einem öffentlichen Voting oder mit einer Jury zu lancieren.
Klimapreis 2023: das vorbildliche Mobilitätskonzept
Den Klimapreis 2023 der Stadt Aarau erhielt die AEW Energie AG für ihre vielseitigen Massnahmen, die den Weg zu einem fortschrittlichen und nachhaltigen Mobilitätsmanagement ebnen. Die AEW Energie AG überzeugt besonders in den Aspekten der Vorbildlichkeit und der
Massnahmenvielfalt. Zu den bereits umgesetzten Massnahmen gehören unter anderem der Einsatz von Pool-Fahrzeugen oder die Bereitstellung von Sharing-Velos, die ausserhalb der Öffnungszeiten auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Eine Übersicht der bereits umgesetzten oder sich in Prüfung befindenden Massnahmen und Handlungsfelder kann der untenstehenden Abbildung (unterhalb des Fotos) entnommen werden. Die Verleihung fand am Freitag, 26. Januar 2023, im Rathaus Aarau statt.
V.l.: Nicola Ruch (Leiter Geschäftsentwicklung AEW Energie AG), Werner Schib (Stadtrat) und Marc Ritter (CEO AEW Energie AG)
Klimapreis 2022: der klimaangepasste Garten
Den Klimapreis 2022 der Stadt Aarau gewinnen Verena Dübendorfer und Roland Delz für den klimaangepassten Garten. Die Verleihung fand im Rahmen der Feier zur Verabschiedung der städtischen Klimaanpassungsstrategie am Samstag, 29. Oktober 2022, im Stadtteil Rohr statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Klimapreis 2021: Blutbuche gewinnt
Um die Wichtigkeit und die Bedeutung der Bäume für das Stadtklima zu unterstreichen, geht der diesjährige Klimapreis an den schönsten Baum in Aarau. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Die Blutbuche im Garten des Chinderhuus wurde als Gewinner-Baum ausgewählt.
Die Wettbewerbs-Jury, bestehend aus Max Jaggi, Leiter Stadtgrün, Roger Wirz, Stadtförster, Michael Rabe, Fachspezialist Freiraumplanung und Lisa Kaufmann, Projektleiterin Umwelt, hat aus 12 Wettbewerbs-Einsendungen, die Blutbuche im Garten des Chinderhuus an der Konradstrasse, zur Gewinnerin des Klimapreises 2021 erkoren.
Zwei ineinander verwachsene Bäume zeichnen die etwa 170 Jahre alte Blutbuche aus. Sie hebt sich durch ihre Wuchsform und Wurzeln ab. Der rund 25 Meter grosse Baum weist einen Stammumfang von 5,38 Meter auf. Der Baum ist Nahrungsquelle und Lebensraum für heimische Vögel, die im dichten Geäst und Laub der Buche nisten. Eichhörnchen, Mäuse, Insekten oder die Larven von Insekten ernähren sich von den herabfallenden oder noch hängenden Bucheckern.
Die Jahreszeiten werden durch die Blutbuche besonders intensiv wahrgenommen. Sie bietet den Kindern des Chinderhuus im Sommer Schatten und Kühle, im Herbst viel Laub zum Spielen und Früchte zum Basteln. Die Jahreszeiten werden dank der Blutbuche besonders intensiv wahrgenommen. Mit ihren mächtigen Wurzeln ist die Blutbuche Sinnbild für Schutz und Raum für die Entwicklung der Kinder, die grossen und kleinen Äste stehen für all die Verbindungen, Vernetzungen und Verknüpfungen, welche hier unter ganz vielen Kindern entstanden sind und noch entstehen.
Die Stadt Aarau bedankt sich bei allen Wettbewerbsteilnehmenden für die Einsendungen.
Klimapreisträgerin 2021: Blutbuche im Garten des Chinderhuus
Hier gelangen Sie zu den Wettbewerbseinsendungen für den Klimapreis 2021
Stadtentwicklung
Rathausgasse 1
5000 Aarau
E-Mail: umwelt@aarau.ch
Flyer Klimapreis 2021: mein schönster Baum [pdf, 879 KB]
Klimapreis 2020
Im Rahmen des Klimapreis 2020 wurde unter den vom städtischen Förderprogramm (Link Förderprogramm) unterstützen energetischen Sanierungen ein vorbildliches Projekt ausgewählt.
Die schlichte Gartenstadt-Architektur mit zeittypischen architektonischen Elementen und stimmigen Proportionen ist trotz «dickem Mantel» erhalten geblieben. Prägende Details, wie z.B. die Fenstergewände, sind sorgfältig nachgebildet und die Indach-Solaranlage vollflächig in die verspielte Dachform integriert. Der Materialausdruck der «Solarziegel» ist zwar ein ganz anderer als derjenige von Tonziegeln, die einheitliche Eindeckung des ganzen Daches ist aber entscheidend für den positiven Gesamteindruck eines respektvollen Umgangs mit dem Bestand.
Neben der eindrücklichen Reduktion der Betriebsenergie konnte mit dem Erhalt eines grossen Anteils der Bausubstanz nicht nur viel graue Energie bewahrt werden – durch die sorgfältige aber angemessene architektonische Transformation bleibt auch ein Stück Baukultur erhalten.
Eigentümer
Philippe Kühni
Adresse
Barbaraweg 1, 5000 Aarau
Baujahr
1928
Gebäudetyp
Einfamilienhaus
Grobbeschreibung Projekt
Das Einfamilienhaus am Barbaraweg 1 in Aarau wurde innerhalb von 4 Jahren zu einem energetisch vorbildlichen Gebäude saniert. Die alte Gasheizung wurde durch eine Erdsonde-Wärmpumpe ersetz und eine integrierte PV Anlage wurde montiert. Die Gebäudehülle (Keller, Dach, Aussenwände) wurde saniert und die Fenster ersetzt. Alte und ineffiziente Haushaltsgeräte wurden ausgetauscht. Bei der Sanierung wurde darauf geachtet, dass die architektonischen Besonderheiten des Gebäudes erhalten bleiben.
Finanzierung
Das Investitionsvolumen für die Sanierungen betrug circa 500'000 Franken. Fördergelder (Stadt Aarau, Kanton Aargau und Bund) in Höhe von 58'000 Franken (Gebäudeprogramm, Einmalvergütung und städtisches Förderprogramm) haben einen Teil der Investitionen gedeckt. Die Finanzierung erfolgte mithilfe einer Green Hypothek der Aargauischen Kantonalbank.
Partner
GEAK Plus: Energieberatung Eniwa
Erdsonde: Hans Barmettler + Co. AG, Moosleerau
PV Anlage: Helion Solar, Zuchwil
Dachsanierung und Spenglerarbeiten: Aschwanden AG, Aarau
Gebäudehülle: Gipser Steiner AG, Rupperswil
Architekt: BW Innenarchitektur AG, Schöftland
Chronologische Beschreibung der Sanierung
Motivation für die Sanierung
Die Motivation für die Sanierung war zum einem der Wunsch nach einem grösseren Wohnkomfort. Im Winter waren die Aussenwände sehr kalt, dies war auch in Bezug auf die Schimmelbildung problematisch. Durch die fehlende Dachisolierung war immer ein leichter Luftzug im Haus spürbar. Eine weitere Motivation war ein Beitrag zum Klimaschutz. Das Haus brauchte alleine für die Heizung gegen 80'000 kWh Gas. Deshalb wurde auch als erstes die Gasheizung durch eine Erdsonden-Wärmepumpe ersetzt. Obwohl der Wärmebedarf weiterhin gross war, wurde die Wärme nun umweltfreundlich gewonnen. Auch der Wert des Hauses sollte erhalten bzw. gesteigert werden und die Nebenkosten reduziert werden. Von ehemals 80'000 kWh Gasverbrauch mit jährlich rund 8'000 Franken Kosten, betragen die Nebenkosten inklusive Strom für alles andere noch ein paar hundert Franken pro Jahr.
Herausforderung
Aus Sicht des Eigentümers war die Finanzierung die grösste Herausforderung. Auch wenn die Investitionen werterhaltend oder sogar wertsteigernd sind und die Nebenkosten ganz erheblich reduziert werden, müssen die Tragbarkeitskriterien der Bank erfüllt werden. Mit dem Green Bond der AKB wurde die Finanzierung möglich. Ein weiteres Problem war, dass nur wenige geeignete Unternehmen gefunden wurden, die so komplexe Sanierungen überhaupt durchführen können. Dies wurde gelöst, indem der Eigentümer selbst viel Zeit investiert hat, sich mit verschiedenen Umsetzungslösungen auseinanderzusetzen und diese mit dem Architekten und mit den Unternehmern diskutiert wurden.
Persönliche Erfahrungen und Empfehlungen von Herrn Kühni für zukünftige Bauherrschaften:
"Wenn die finanziellen Möglichkeiten beständen hätten, um die Sanierung in einem Schritt zu machen, wäre die Sanierung kostengünstiger gewesen. Beispielsweise hätte die Wärmepumpe direkt kleiner dimensioniert werden können. Die Investitionen für solch eine Sanierung sind ziemlich hoch. Auch wenn es sich über die Jahre lohnt. Entsprechend sollte man sich früh mit der Finanzierung auseinandersetzen und das Gespräch mit der Bank suchen. Viele Banken haben mittlerweile besondere Produkte für die Finanzierung von energetischen/ökologischen Sanierungen im Angebot. Bei der Planung ist es ebenfalls empfehlenswert, sich Hilfe beizuziehen. Sei es mit einem GEAKplus, der eine gute Übersicht gibt, oder auch später mit einem Architekten und erfahrenen Unternehmern."
Haus Original 2016 [jpg, 2.9 MB]
Haus nach Sanierung [jpg, 2.2 MB]